Vereinschronik

 

Die Gründung des Vereins erfolgte nachweislich im Jahre 1886 unter dem Namen Zimmerstutzenschützenverein Bollstadt. Als Initiator der Vereinsgründung ist Herr Remmele aus Bissingen bekannt (Remmele war von 1883 – 1893 Lehrer in Bollstadt). Das Ziel des Vereins war das freundschaftliche, gesellige Leben zu fördern, sowie die Übung im Zimmerstutzenschießen. Die Mitgliederzahl blieb auf männliche Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet hatten, beschränkt.

Es ist bekannt, dass während der Wintermonate regelmäßig einmal wöchentlich Schießabende im Vereinslokal Gasthaus Schildenberger stattfanden.

 

Aus mündlichen Überlieferungen ist zu hören, dass sich der Verein im Jahre 1913 teilte. Die eine Hälfte des Vereins hielt ihre Schießabende weiterhin im Gasthaus Schildenberger, die andere Hälfte im Gasthaus zum Schönwirt ab.

Der Verein, der ab dem Jahre 1919 wieder eine Einheit war, zählte damals ca. 30 Mitglieder.

Am 10.02.1934 erfolgte die Anmeldung mit 10 Mitgliedern beim Bayer. Sportschützenverband.

Während des 3. Reiches ruhte der Schießbetrieb. Erst im Jahre 1951 traf man sich wieder regelmäßig zu Schießabenden, abwechselnd im Gasthaus Schildenberger und Gasthaus Schönwirth.

Einer seiner aktivsten Zeiten erlebte der Verein von 1953 – 1960. In dieser Zeit, dies war sicherlich ein Verdienst des seinerzeit 1. Schützenmeisters Herrn Pfarrer Dr. Röhling, waren Schützen aus den Nachbarortschaften Amerdingen, Thalheim, Diemantstein, Warnhofen und Karlshof mit in den Verein integriert.

 Diese Mitglieder aus der näheren und seinerzeit weiteren Umgebung ließen es sich nicht nehmen, auch bei schlechtesten Witterungsverhältnissen an den Schießabenden teilzunehmen.

 

Aus mangelndem Interesse und stetig fallender Mitgliederzahlen musste im Jahre 1972 der Verein erneut still gelegt werden.

 Nun kommen wir zum jüngsten Kapitel unserer Vereinsgeschichte. Am 11.02.1977 wurde im Gasthaus Schildenberger der Verein wiederbelebt.

 Das kulturelle Leben zu fördern, sowie Freizeit sinnvoll zu gestalten, waren die entscheidenden Faktoren für die Wiederinbetriebnahme des Schützensportes.

 

Nicht weniger von Bedeutung war natürlich die alte Tradition des Schützensportes in Bollstadt. Als erste Neumitglieder ließen sich an diesem Tag 29 Kameraden einschreiben. Als Vereinslokal wurde das Gasthaus Schildenberger bestimmt.

 

In die Vorstandschaft wurden gewählt:

1. Schützenmeister: Schildenberger Xaver

2. Schützenmeister: Schiele Xaver

Schriftführer und Kassier: Schiele Ott

Sportwart: Strauß Franz

Waffenwart: Wanner Peter

 

Am 15.04.1977 konnte der Schießbetrieb auf 4 Schießbahnen, sowie mit 2 neu angeschafften Gewehren aufgenommen werden.

Dass die Schießabende sehr gut besucht sind, rührt wohl nicht zuletzt daher, dass man danach im Vereinslokal zu einer gemütlichen Runde zusammensitzt.

 

Es wurden Kontakte zu anderen Schützenvereinen geknüpft. In regelmäßigen Abstanden fanden Freundschaftsschießen gegen Vereine aus Diemantstein-Warnhofen, Flochberg, Utzmemmingen, Amerdingen und Oberringingen statt.

 Außerdem wurde im Jahre 1985 bei der erstmals durchgeführten Kesseltalmeisterschaft im Kleinkaliber-Freistellungskampf auf der Schießanlage des Schießclubs Frag von Stauffenberg in Amerdingen teilgenommen.

Der Schützenverein entwickelte sich in kurzer Zeit zu dem aktivsten und ansehnlichsten Verein des Dorfes, was sich natürlich auch in den jährlich wachsenden Mitgliederzahlen dokumentierte.

 Bereits am 01.09.1977 konnte sich die Schützengilde in einheitlicher Kleidung der Bevölkerung präsentieren.

 Der im Jahre 1960 von Ernst Wagner, Nördlingen, gestiftete Wanderpokal wurde im Jahre 1978 durch den von Herrn Xaver Schildenberger gestifteten Wanderpokal ersetzt. Bedingt durch den Kauf einer Schützenkette konnte dann ab 1978 alljährlich in den ersten Wochen des Jahres das Königs- und Pokalschießen sattfinden. Der Kameradschaftsgeist, sowie die gesellschaftliche Bereicherung für das Dorf ist in hohem Maße Verdienst der Vereinsleitung, insbesondere des 1. Schützenmeisters Herrn Xaver Schildenberger. Gerne erinnern wir uns an die prachtvollen Festtage am 20.,22. und 23. Mai 1982 zur Fahnenweihe der Schützengilde unter der Schirmherrschaft von Herrn Graf Alfred Schenk von Stauffenberg und dem Patenverein Edelweiß Diemantstein-Warnhofen.

Der Verein ist seit Juli 1981 als gemeinnützig anerkannt und in das Vereinsregister eingetragen.

Seit 1886 galt der Schützenverein Bollstadt als reiner Männerverein. Diese alte Tradition wurde im Jahre 1986, also nach 100 Jahren gebrochen und es wurden auch Damen im Verein aufgenommen.

Die Schützengilde Bollstadt kann mittlerweile auf eine über 130-Jahre alte Vereinshistorie zurückgreifen und zählt somit zu den

viertältesten Schützenvereinen des Ries Gaues Nördlingen.

 

Die Schützen treffen sich gewöhnlich jeden Freitag zum Übungsschießen

 Die Pflege der Geselligkeit steht mit im Vordergrund des Vereinslebens:

Traditionell nach jeder Veranstaltung des Schützenvereins wird das eigens komponierte und getextete Schützenlied gesungen.